„De nich will dieken, mutt wieken.“ – „Wer nicht deichen will, muss weichen.“ Dieser Spruch steht auf dem Hauswappen der Diekmanns auf Hamakari. Er zeigt, dass die Familie ursprünglich aus Diekmannshausen, einem kleinen Ort am Jadebusen an der Nordsee, stammt. Von dort ist Gustav Diekmann 1908 nach Deutsch-Südwestafrika ausgewandert.
1908: Der gelernte Tischler, Land- und Gastwirt Gustav Diekmann und sein ältester Sohn Wilhelm schiffen sich in Bremerhaven für die Passage nach Swakopmund ein. Vier Wochen später erreichen sie Deutsch-Südwestafrika.
1909: Nach dem Kauf der Farm am Waterberg machen sie erste Farmversuche mit Bohnen, Mais und Kartoffeln. Das Saatgut haben sie aus Deutschland mitgebracht.
1909: Der Rest der Familie kommt Ende des Jahres aus Deutschland nach. Vorher hat Gustav Diekmann ein erstes Steinhaus für die Familie auf Hamakari gebaut.
1910: Der Grundstock der Rinderzucht entsteht. Fünfzig Milchkühe und ein schwarz-weißer Friesenbulle werden angeschafft.
1911/1912: Wilhelm Diekmann macht eine Maurerlehre in Otjiwarongo.
1912: Von dem Geld aus seiner Maurer-Tätigkeit kauft Wilhelm Diekmann die Farm „Groß-Onjoka” (d.h. auf Herero „Große Schlange“) am Waterberg. Dort experimentiert er erfolgreich mit dem Anbau von Tabak.
1912: Gustav Diekmann gründet in Otjiwarongo eine Reparaturwerkstatt für Wagen und landwirtschaftliches Gerät.
1914 – 1918: Erster Weltkrieg – Hamakari bleibt von Zerstörungen verschont.
1917/1918: Der große Staudamm bei Hamakari wird gebaut.
1918: Gustav Diekmann stirbt im Alter von 52 Jahren plötzlich in Otjiwarongo. Er hinterlässt eine Frau und 13 Kinder.
1919: Seine Witwe Gesine fährt mit einem Teil der Kinder zurück nach Deutschland. Sie kehrt erst 1932 nach Südwest-Afrika zurück. Sohn Wilhelm übernimmt als Nachlass die Farm Hamakari; die Wagenbauerei in Otjiwarongo wird verpachtet.
1921: Wilhelm reist zur „Brautschau“ nach Deutschland.
1922: In Hamburg heiratet er schließlich Getrud Schäfer. Nach dem Fest fährt das Paar zurück nach Südwest-Afrika.
1922: Sohn Gerd kommt im Prinzessin-Rupprecht-Heim in Swakopmund auf die Welt.
1923/24: Die Regenzeit bleibt aus. Der großen Dürre in Südwest-Afrika fällt viel Vieh zum Opfer.
1925: Ein neues, erweitertes Farmhaus auf Hamakari entsteht.
1929: Wilhelm Diekmann schafft sich sein erstes Auto an – einen Ford A mit Holzgasanlage.
1936: Die Familie macht einen langen Deutschland-Urlaub und besucht dabei auch die Olympischen Spiele in Berlin.
1939 – 1945: 2. Weltkrieg – Wilhelm Diekmann wird mit anderen deutschsprachigen Südwestafrikanern von den südafrikanischen Behörden interniert.
1946: Wilhelm Diekmann kehrt aus der Internierungszeit zurück. Den Farmbetrieb hat währenddessen seine Frau Gertrud mit Erfolg weitergeführt.
1957: Wilhelm jun., das heutige Familienoberhaupt, wird auf Hamakari geboren.
1958: Wilhelm Diekmann (sen.) gibt die Leitung der Farm an seinen Sohn Gerd weiter und zieht sich nach Windhoek zurück.
1958: Mit einem festlichen Ochsenwagen-Umzug wird das 50. Jubiläum von Hamakari gefeiert.
1962/63: Die Maul – und Klauenseuche bricht aus. Zwei Jahre lang bleiben die Einnahmen aus der Viehzucht aus.
1970: Gertrud Diekmann stirbt in Swakopmund.
1971: Gerd Diekmann stirbt bei einem tragischen Unfall. Bei einer Rinder-Impfung wird er von einem Bullen überrannt.
1982: Wilhelm Diekmann (jun.) übernimmt nach seinem Landwirtschaftsstudium an der südafrikanischen Universität Stellenbosch die Farm Hamakari von seiner Mutter. Bis heute leitet er den Betrieb.
1986: Wilhelm und Sabine Diekmann, geb. Freyer, heiraten in der Christuskirche in Windhoek.
1987: Wilhelm Diekmann führt die Trophäenjagd auf Hamakari ein. Die ersten Jäger aus Europa sind auf Hamakari zu Gast.
1989: Sabine und Wilhelms Tochter Frauke wird geboren. Danach folgen die Söhne Hartmut, Volker und Wolfgang.
1990: Namibia wird unabhängig.
2005: Hamakari wird auch als Gästefarm bekannt.
2008: Mit einem Jubiläumskonzert wird das 100-jährige Bestehen von Hamakari gefeiert. Das Fest auf der Farm gestalten die Berliner Jugendphilharmoniker und ein Schulchor aus Okakarara.